Modul 2 von 4
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Gestaltungsrichtlinien

Reduktion ist die oberste Regel im Flat Design. Nichts soll den Betrachter von den Inhalten ablenken. Farben, Formen, Schriften, aber auch die Grundgestaltung der Designs sind darum auf das Wesentliche zusammengefasst. Perspektiven, Größenverhältnisse, Raumtiefe und die realistische Darstellung der einzelnen Abbildungen zueinander kannst du ignorieren. Denn das Flat Design ist, wie der Name schon sagt, “flach”.


Typisch Flat Design

Zu den typischen Merkmalen für die Grundgestaltungen im Flat Design zählen:

  • Reduktion auf das absolut Wesentliche in der Darstellung
    // Realismus ist hier in den Darstellungen nicht nötig, sodass du viel freier mit der Gestaltung umgehen kannst.
  • Geometrische Grundformen dominieren das Design
    // Egal, ob bei den Designelementen, dem Grundaufbau oder in den Illustrationen, du findest die klassischen Grundformen aus Rechteck, Kreis, Dreieck, Linie und Punkt überall im Flat Design.
  • Viel Freiraum bzw. Weißraum zwischen den Elementen im Design
    // Das Flat Design ist luftig und hat viel Raum zur Verfügung. Für mich darf es darf gerne auch einen Tick zu viel sein. Ein bisschen zu viel Abstand zum Seitenrand. Fast schon zu viel Raum rund um die Illustrationen. Aber das ist mein ganz persönlicher Geschmack.
  • Gemeinsame Achsen und ein deutliches Gestaltungsraster
    // Gerade, weil das Flat Design so luftig ist, brauchst du wiederkehrende und verbindlich geltende Achsen. Damit hältst du dein Design zusammen.
  • Einheitlichkeit!
    // Wechselt ein Button beim Hover-Effekt auf der Startseite die Hintergrundfarbe von blau zu rot, dann tut er das auch im Blog oder auf der 17. Unterseite!
  • Vorsicht Fehlerteufel
    // Die konsequente Umsetzung des Corporate Designs ist im Flat Design besonders wichtig, weil Fehler sofort auffallen, wenn das Design so reduziert ist.
  • Ein Minimum an unterschiedlichen Designelementen
    // Reduktion heißt auch, dass die Anzahl der unterschiedlichen Designelemente so gering wie möglich ist. Frag dich bei jedem neuen Inhaltselement, ob du das nicht auch schon mit den vorhandenen Stilen umsetzen und abbilden kannst.
  • Fokus auf die Funktionalität
    // Form follows function. Design muss die Funktion unterstützen. Das gilt grundsätzlich für alle Designstile, beim Flat Design wird es jedoch besonders streng umgesetzt. Reine Schmuckelemente z.B. verschnörkelte Trenner oder Muster ohne inhaltlichen Grund, gibt es nicht.
  • Passend für alle Anwendungsbereiche und Kundengrößen
    // Das Flat Design passt zu jeder Art von Auftraggeber – vom globalen Konzern bis hin zum kleinen Handwerksbetrieb im Dorf – und kann übergreifend von Online bis Print angewendet werden.
  • Es gibt keine Schatten, Strukturen oder Farbverläufe, die eine realistische Tiefe erzeugen
    // Auch wenn mit dem Flat Design 2.0 kleine Schatten und Tiefenelemente wieder in den Designstil aufgenommen wurde, so folgen diese nicht der realistischen Darstellung. Sie sollen es dem Benutzer leichter machen sich zurechtzufinden, nicht eine reale Abbildung der wirklichen Welt zeigen.

Anwendungsbereiche

Das Flat Design hat sein Zuhause nach wie vor in den Onlineanwendungen. Und das heißt, dass es auf zig unterschiedlich breiten Endgeräten verwendet wird. Die Herausforderung für dich als Designer*in ist, dass du schon bei den ersten Skizzen daran denken musst, wie das Design auf dem Smartphone, dem Tablet oder am Rechner funktioniert. Ob du mit den Entwürfen beim Smartphone startest und mit dem kleinsten Designformat beginnst oder ob du lieber die Desktopversion als Startpunkt für deine Gestaltung wählst, ist Geschmacksache.

Verwendest du das Flat Design im Printbereich, sind es vor allem die großen Freiräume zwischen den dargestellten Elementen, die gut gestaltet und durchdacht werden müssen. Wie viel Raum kannst du den Texten und Bildelementen geben, ohne das dir das Design im Druck auseinanderfällt? Funktioniert dein geplantes Layout auch noch, wenn dein Magazin 150 Seiten umfasst?

Illustrationen im Flat Design funktionieren sehr gut und werden sowohl im Print, als auch im Onlinebereich viel und gerne genutzt. Die Reduktion auf das Wesentliche geht bei den Illustrationen sogar so weit, das bei einigen Darstellungen nur noch die Outline und eine Flächenfarbe übrig bleibt. Damit schließt sich der Kreis zu dem Design der 1980er Jahr. Nur, dass es jetzt eine ganz bewusste Entscheidung des Gestalters ist und keine Reaktion auf die technischen Möglichkeiten.